Warum ist es ein Problem, Geld von Kryptowährungsbörsen abzuheben?

TL;DR; – Banken und andere Finanzinstitute riskieren den Verlust ihrer Lizenz oder hohe Bußgelder, wenn sie Transaktionen mit Kryptowährungsbörsen erlauben. Es gibt auch andere Gründe, warum es für Banken nicht ratsam ist, mit dieser Art von Transaktionen umzugehen.

In diesem Artikel versuchen wir die Gründe zu erläutern, warum sich VISA von seinem Partner WaveCrest getrennt hat und warum sogar die Bankkonten einiger Personen gesperrt werden.

Was hat es mit Kryptowährungen auf sich?

Der Kryptowährungswahn ist der am schnellsten wachsende Finanzmarkt, den diese Welt jemals gesehen hat. Korrekt – jemals. So etwas haben die Finanzmärkte noch nie erlebt.

Kryptowährung und Blockchain-Technologie scheinen vergleichbar zu sein mit dem, was das Internet mit normaler Post gemacht hat.

Im Moment sind mehr als tausend Kryptowährungen verfügbar. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels hat Bitcoin eine Marktkapitalisierung von insgesamt $ 189.725.855.360 , das entspricht einer Dominanz von 33,6% der gesamten Krypto-Marktkapitalisierung.

Die Unbeständigkeit auf dem Kryptowährungsmarkt ist jedoch erstaunlich – manchmal ändern sich die Preise um 3-8% innerhalb eines Augenaufschlags. Einige Kryptowährungen haben in nur wenigen Tagen um bis zu 9600% an Wert zugenommen. Stellen Sie sich vor, dass Sie mit 500 EUR theoretisch 40 000 EUR verdienen könnten. Dies funktioniert natürlich auch umgekehrt.

Diese Zahlen und die Technologie hinter den Kryptowährungen sind die Gründe, warum so viele Leute gerade über dieses Thema sprechen.

Im Allgemeinen gibt es zwei Gruppen in dieser großen Gemeinschaft:

• Diejenigen, die die eigentliche Technologie verstehen und an sie glauben
• Diejenigen, die einen Anteil an diesen Gewinnen wollen

Welche Änderungen bringt Blockchain?

Die weltweit anerkannten, führenden Autoritäten auf diesem Gebiet und Autoren des Buches „ Blockchain Revolution „, Don und Alex Tapscott, erklären Blockchain so:

„Blockchain ist ein unbestechliches digitales Hauptbuch für Wirtschaftstransaktionen, das so programmiert werden kann, dass es nicht nur Finanztransaktionen, sondern praktisch alles, was von Wert ist, aufzeichnet.“

Grundsätzlich wird jede Transaktion ohne eine zentrale Autorität verifiziert.

Die Blockchain-Technologie wird wahrscheinlich einige bestehende Märkte stören oder zumindest die Art und Weise, wie sie funktionieren, auf den Kopf stellen. Diese Märkte werden nicht aussterben; sie werden einfach anders arbeiten, als wir es gewohnt sind. Blockchain dezentralisiert den gesamten Prozess, schließt Monopolmacht aus und eliminiert den Zwischenhändler, was zu niedrigeren Kosten führt.

Zum Beispiel hat Ripple (XRP), eine der beliebtesten Kryptowährungen, Verträge mit MoneyGram, einem der führenden Geldtransfer-Unternehmen der Welt, IDT Corporation, MercuryFX und Dutzenden anderer großer Banken unterzeichnet. Finanzinstitute und IT-Unternehmen nutzen Ripple-Technologie ,z.B. Bank of England, Federal Reserve System, Accenture, SWIFT.

Viele Menschen haben tatsächlich eine beträchtliche Summe verdient und möchten sich nun das Geld auszahlen lassen. Aber häufig ist die Auszahlung wesentlich schwieriger als die Einzahlung. Warum? Nun, einige Finanzinstitute mögen Kryptowährungsmärkte einfach (noch) nicht.

Aber zuerst müssen Sie verstehen, warum Banken und andere Finanzunternehmen es scheinbar so schwierig für ihre Kunden machen, wenn es um Kryptowährungen geht.

Internationale Gesetzgebung und Bankpolitik

Kurz gesagt – Banken und andere Finanzinstitute dürfen gemäß ihren offiziellen Regulatoren diese Art von Transaktionen nicht durchführen.

Der Grund für das Blockieren von Auszahlungen oder sogar Einzahlungen in Kryptowährungsbörsen liegt darin, was Menschen durch Kryptowährungen möglich gemacht wird – auf anonyme Weise. Offensichtlich ermöglichen Inkognito-Zahlungen eine viel breitere Palette von betrügerischen oder sogar kriminellen Aktivitäten.

Um illegale Aktivitäten zu minimieren, verifizieren Banken und andere Institute die Identität ihrer Kunden und überwachen den Verlauf ihrer Finanztransaktionen.

Mit anderen Worten: Die Banken halten sich an die internationalen Gesetze, die für maximale finanzielle Transparenz und Sicherheit entwickelt wurden. Um zu verhindern, dass Geldwäscher, Betrüger und andere Kriminelle Finanzinstitute zu ihren Gunsten nutzen (d.h. die durch kriminelle Aktivitäten erhaltenen Gelder legalisieren), gibt es zwei Hauptgrundsätze:

– AMLD (Anti-Geldwäsche-Gesetz). Dies bedeutet, dass Sie die Quelle der Mittel angeben müssen, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

– KYC (Know your customer)-Grundsatz: Dieser besagt, dass Sie einen Identitätsbeweis vorlegen müssen, bevor Sie Geld einzahlen, auszahlen oder abheben können. Ansonsten können Sie nur mit sehr begrenzten Mitteln umgehen.

Wenn Banken oder andere Finanzinstitute mit Kunden Geschäfte machen, deren Geldquelle unbekannt ist, verlieren die Banken ihre Lizenz oder zahlen enorme Bussgelder.

Visa und Mastercard – eine andere Herangehensweise an Kryptowährungen

Zu Beginn des Jahres 2018 trennte sich VISA von einem der größten Anbieter von Kryptowährungskarten – WaveCrest. Zu seinen Kunden zählten Unternehmen in der Marktlücke der Kryptowährungen, z.B. TenX, Wirex, Bitwala und Cryptopay.

Die Stellungsnahme von VISA besagt: „Kürzlich wurde ein einzelner Prepaid-Kartenaussteller in Europa von unserem Netzwerk entfernt, da dieser die Betriebsvorschriften von Visa verletzt hat. Dieser Aussteller, WaveCrest, musste seine Visa-Kartenprodukte schließen, da einige mit Cryptocurrency-Brieftaschen verbunden waren.“

Inzwischen hat Mastercard die Blockchain-Technologie implementiert, um die Zahlungsprozesse zu verbessern und so schnellere und kostengünstigere Transaktionen zu erreichen. Obwohl, zum Bedauern der Kryptowährungshändler, Mastercard kein, eigenes Token, Kryptowährung oder Handelsobjekt ausgeben wird.

Aber warum erlauben es einige Banken, Gelder an Kryptowährungsbörsen einzuzahlen und abzuheben?

Wir, als Gesellschaft, wollen Sicherheit. Niemand will gehackt, ausgeraubt oder betrogen werden. Deshalb gibt es Vorschriften und Gesetze zu unserer Sicherheit.

Das Banksystem bietet die Möglichkeit, eine Zahlung zu stornieren oder zurückzusenden, da das System zentralisiert und verfolgbar ist. Blockchain ist dezentralisiert und sobald die Zahlung bestätigt ist, ist es unmöglich, diese zu stornieren oder zu revidieren, da es keine Kontrollinstanz gibt.

Einige Banken erlauben Ihnen, mit kleinen Geldbeträgen zu arbeiten und lässt Sie in Ruhe. Grundsätzlich ist es ein kalkuliertes Risiko. Es ist noch immer etwas, das sie nicht tun sollten.

Aber sobald sie zweifelhafte Transaktionen sehen, werden sie Sie bitten, die Quelle der Mittel offenzulegen. Und die Nennung einer Kryptowährungsbörse als Quelle wird nicht ausreichen.

Was ist die Lösung?

Die schlechte Nachricht ist, dass es immer schwieriger werden könnte, Geld von Kryptowährungsbörsen auszahlen zu lassen. Wir sehen bereits, dass sowohl nationale Banken als auch große Online-Spieler wie Monese, Revolut und Monzo gelegentlich eingehende Zahlungen von Börsen wie Bitstamp oder Coinbase blockieren. Gegenwärtig gibt es keine strenge Regelung zu den Abhebungsbeträgen und -frequenzen, die jede Bank von Krypto-Börsen zulässt.

Die sichere Lösung besteht darin, abzuwarten, bis die großen Spieler, d.h. Mastercard und VISA, Stellung zu dieser Situation nehmen. Und dann können wir auf neue regulatorische Mechanismen und Anpassungen dafür hoffen, wie zentralisierte Institutionen mit Kryptowährungen umgehen.

In der Zwischenzeit müssen wir begreifen, dass die Banken und andere Finanzinstitute nicht einfach gegen die Kryptowährungen sind. Tatsächlich riskieren sie ihre Zulassung, wenn ihre Kunden große Geldbeträge aus einer unbekannten Quelle handhaben.

All dies ist noch ziemlich neu und es erfordert viel Zeit und Ressourcen, die Gesetze, Systeme und Prozesse anzupassen.

Einige Leute sind ohne Probleme in der Lage, Mittel aus Kryptowährungsbörsen abzuheben. Während die Vorschriften noch „in Arbeit“ sind, werden wir verschiedene Ergebnisse für die gleichen Aktivitäten sehen, d.h. Irgendjemand wird keinerlei Probleme haben, andere wiederum werden einen Stolperstein finden, sobald sie den ersten Schritt machen.

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